Wie oft sprechen wir davon, dass sich eine Organisation verändern bzw. weiterentwickeln soll. Nicht selten begegnen mir dann Neugestaltungen von Gebäuden oder Räumen. Vielleicht gestaltet man auch einen Prozess neu oder ordnet die Organisationsstrukturen zum wiederholten Male um.
Aber führt das wirklich zu Veränderungen und Weiterentwicklungen, die gewollt und notwendig sind? Kurzfristig tritt sicher ein Erfolg ein, jedoch nicht selten fällt eine Organisation bald wieder in alte Muster zurück.
Dieser Effekt lässt sich verstehen, wenn man sich vor Augen führt, dass der Kern, der Charakter einer Organisation durch die Menschen bestimmt wird, die in ihr arbeiten. Räume, Strukturen, neue Farben, das sind nur Artefakte, die meist nach aussen, jedoch zu wenig nach innen wirken, also dort, wo nachhaltige und wirksame Veränderung stattfinden sollte.
Wirkliche erfolgreiche Weiterentwicklung findet nur dann statt, wenn die Menschen in einer Organisation und damit letztendlich die Organisation sich weiterentwickelt.
4 Dimensionen für Veränderung von Haltung und Verhalten von Menschen
Im Rahmen von Organisationsentwicklung (OE) und Personalentwicklung (PE) habe ich die besten Erfahrungen mit folgendem ganzheitlichen Ansatz gemacht, der sich an der integralen Sichtweise nach Ken Wilber orientiert. Dieser Ansatz zeigt auf, wo Führungskräfte und Verantwortliche von OE und PE ansetzen sollten, um Veränderung und Weiterentwicklung erfolgreich zu gestalten.
Durch die gemeinsame Betrachtung der Ich-Ebene, also der Ebene der einzelnen Person und der Wir-Ebene, also der Gesamtheit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einerseits, und der Innensicht und der Außensicht für diese beiden Ebenen andererseits, werden alle Einflussfaktoren für Haltung und Verhalten von Menschen miteinbezogen.
Nimmt man, oft aus Zeit- oder Kostengründen, nur einen Bereich raus, hat das signifikanten Einfluss auf den Erfolg der Entwicklung der beteiligten Personen und damit der Organisation. Ein wichtiger Grund für viele Probleme in Führungssituationen und Changeprojekten.
Erfolgreich Führen heißt erfolgreich wirken
Der Erfolg jeder Organisation ist also eng verbunden mit der Freisetzung und optimalen Nutzung der Potenziale ihrer Menschen. Darin liegt die Kernaufgabe einer Führungskraft. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wird man zur erfolgreichen Führungskraft nicht geboren, sondern man entwickelt sich zu einer.
Drei Fähigkeiten bzw. Kompetenzen stehen dabei im Mittelpunkt: »Mich selbst führen zu können«, »Mich führen lassen zu können« und »Andere führen können«. In der Entwicklung dieser Kompetenzen liegt der Schlüssel zu erfolgreicher Führung von Menschen und damit Organisationen:
• Mich selbst führen: um Andere wirkungsvoll führen zu können, muss ich mich zuerst selbst erfolgreich führen. Das bedeutet, mir meiner Werte, meiner Stärken und auch Schwächen bewusst zu werden und diese Erkenntnisse im (Führungs)Alltag zu nutzen. Je besser dies gelingt, umso stabiler und authentischer kann ich wirken und eine ausstrahlende Erfolgs- und Zielorientierung und letztendlich Wirksamkeit entwickeln.
• Mich führen lassen: moderne und erfolgreiche Führung erfolgt immer nach allen Seiten. Auch als Führungskraft bin ich nur Teil eines Systems, in dem jeder Führende auch ein Geführter sein sollte. Klarheit darüber, was hindert und was fördert um mich selbst führen lassen zu können hilft mir und meinem Umfeld, Hindernisse abzubauen und fördert Anerkennung und Akzeptanz von Führung.
• Andere führen: ergänzend zu den beiden oben genannten Kompetenzen, werde ich in der erfolgreichen Führung Anderer durch weitere wesentliche Elemente, im Sinne von "Führen mit System", unterstützt. Je mehr Klarheit und Akzeptanz über die Aufgaben und Hilfsmittel einer Führungskraft sowie über die Prinzipien, auf denen Führung beruht, herrschen, desto einheitlicher und wirkungsvoller kann Führung im Unternehmen angewendet werden.
Wir nutzen den LPP in Einzelcoachings und Teamentwicklungen sowie im Rahmen von Assessment- und Entwicklungs-Center für unterschiedliche Organisationen und Branchen.